Projektbeschreibung
Baukultureller Anspruch – Lebendige Räume schaffen. Das Wohnprojekt ist Teil eines von Vielfalt geprägten Quartiers. Auf der Parzelle 4.4 erlaubt die kommunikative Architektur des Hauses eine lebendige Gestaltung mit einer hohen Strahlkraft in das Quartier. Das Projekt sieht ein eigenständiges, ortsprägendes Gebäude vor, das einem hohen baukulturellen Anspruch entspricht. Das “Herz” des Gebäudes ist ein skulpturales Raumgefüge, bestehend aus dem vertikalen Erschließungskern und damit angebundenen Gemeinschaftsflächen. Die unterschiedlichen Charaktere der Gemeinschaftsräume stehen in ihrer Gestaltung für kollektive und individuelle Nutzung. Angebote zum Arbeiten, Lesen und Studieren, Gäste beherbergen oder Feiern werden in allen Obergeschossen und auf der Dachterrasse geschaffen, die alle über das Treppenhaus erschlossen und somit für die gesamte Hausgemeinschaft zugänglich sind.






Stadthaus Der kompakt gehaltene Erschließungskern ermöglicht kurze Wege und seine weiche, gerundete Form schafft Aufenthaltsqualitäten. Die Kopplung von Treppe und Begegnungszonen lässt nachbarschaftliche Interaktionen zu. Neben den Gemeinschaftsflächen werden im Erdgeschoss Räumlichkeiten für Gewerbe zur Verfügung gestellt. Über einen kleinen Eingangsbereich sind dessen funktionale Zonen zu erreichen und somit flexibel nutzbar. Alle Wohneinheiten sind ähnlich zoniert und auf die Bedürfnisse der Bewohner angepasst. Die Wohnbereiche orientieren sich zum grünen Hof im Süden, Schlaf-, Arbeits- und Nebenräume sind nach Norden und Osten ausgerichtet. Als langfristige Option besteht bei Bedarf im Alter die Möglichkeit große Wohneinheiten zu verkleinern um Wohnraum für Pflegekräfte zu gewinnen.
Konstruktion Konstruktiv wie gestalterisch entwickelt sich die Struktur des Hauses aus dem “Herzen” heraus. Kongruent zur Konzeption des Gebäudes verhält sich die Baustruktur als hybride Stahlbeton/ Holzkonstruktion. Der Erschließungskern und die Gemeinschaftsräume sowie die Untergeschosse bilden den massiven Kern, an welchen die Wohnungen als leichte Holzstruktur angeschlossen werden.
Die Gemeinschaftsräume zeichnen sich in der Fassade der Obergeschosse als Skulptur durch Vor- und Rücksprünge ab und wirken somit in den Straßenraum. Im Erdgeschoss geht diese Figur in den Eingangsbereich über und begleitet Nutzer und Besucher von außen nach innen.
Wohnbereiche, die sich zum grünen Hof im Süden ausrichten, werden durch großzügige Öffnungselemente belichtet. Die Schlaf-, Arbeits- und Nebenräume sind nach Norden und Osten orientiert und mit Brüstungsbereichen und Lochfenstern ausgestaltet, um den privateren Charakter der Räume zu bewahren.
Materialität Die Fassade wird durch das Material Holz bestimmt. Zur Ausführung kommt eine vertikale Holzleistenschalung. Durch unterschiedlich breite Leisten entsteht ein belebtes Fassadenbild, das sich für den Betrachter aus der Ferne als homogene Fläche darstellt und im Näherkommen stärker detailliert erscheint. Das natürliche Material generiert ein angenehmes Wohnumfeld und entspricht den Zielen der Nachhaltigkeit. Als Ergänzung zu dem natürlichen Material Holz wird der massive gemeinschaftliche Kern des Hauses mit Keramikfliesen verkleidet. Das Material unterstreicht durch seine eigene Haptik den Charakter des Gebäudes, indem es ein eigenständiges Fassadenbild erzeugt und somit Identität stiftet. Es entsteht ein Spiel aus steinernen und nachwachsenden Materialien. Intensive Fassadenbegrünung in Form von Pflanztrögen zum Straßenraum, Spalierbäumen im Durchgang und einem Ranksystem entlang der Balkone unterstreicht die jeweilige Atmosphäre des Fassadenbildes.